Der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst (AKHD) Frankfurt/Rhein-Main begleitet und unterstützt Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit lebensverkürzender oder lebensbedrohlicher Erkrankung und ihre Familien. Der Trägerverein ist der Deutsche Kinderhospizverein e. V. in Olpe.

Aufgaben des Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes:
Lebensbegleitung der gesamten Familie zu Hause
Sterbebegleitung
Trauergespräche
Beratung
Hilfe zur Selbsthilfe

Ausgebildete ehrenamtliche Mitarbeiter*innen unterstützen und begleiten die gesamte Familie ab der Diagnose, im Sterben und über den Tod hinaus.

FAQs / Infos für Familien

  • Was genau machen Sie in den Familien?
    Jede Familie, jedes erkrankte Kind und jeder erkrankte Jugendliche, jedes Geschwister ist individuell. Die Mitarbeiter*innen des Kinderhospizdienstes sehen das erkrankte Kind oder den erkrankten Jugendlichen als Auftraggeber und die gesamte Familie als System. Gemeinsam wird geschaut, was in der jeweiligen Situation das geeignetste Unterstützungsangebot sein könnte. Und so vielfältig wie die Kinder und Familien, so unterschiedlich sind unsere Begleitungen: Ein erkranktes Kind und seine Familie zu begleiten, kann bedeuten, mit dem erkrankten Kind einmal in der Woche spazieren zu gehen. Es kann heißen, mit dem Bruder Fußball zu spielen oder für die Eltern ein Ansprechpartner auch für Schmerzen, Sterben und Tod von Kindern zu sein. Oder auch einfach nur da zu sein. Was wir nicht tun: Wir sind kein Pflegedienst und keine Haushaltshilfe. Neben der Begleitung der einzelnen Familie bieten wir außerdem regelmäßige Familienaktionen an wie Familienbrunch, Ausflüge und Geschwistertreffen.
  • Wie teuer ist es für die Familie, das Angebot des AKHD anzunehmen?
    Das gesamte Angebot des AKHD ist für die Familien kostenfrei. Die Begleitung durch ehrenamtliche Mitarbeiter*innen kostet die Familie nichts, ebenso auch die verschiedenen Familienaktionen des AKHD, die allesamt für die Familien gratis angeboten werden. Der AKHD selbst finanziert sich und das Angebot für die Familien zu rund 80 Prozent aus Spenden.
  • Wie werden Ihre ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen auf die Begleitung in den Familien vorbereitet?
    Alle ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen absolvieren einen rund 100-stündigen qualifizierten Vorbereitungskurs, der sie theoretisch und auch mit vielen Selbsterfahrungseinheiten auf einige bevorstehende Situationen vorbereitet. Dazu zählen Themen wie eigene Erfahrungen mit Sterbenden oder mit dem Tod, Kommunikation in der Familie, Schmerzen beim Kind und Hygiene – also sehr vielfältig. Die Ehrenamtlichen treffen sich nach Kursabschluss regelmäßig zu Praxisbegleitungstreffen und zur Supervision und der AKHD bietet regelmäßig Fortbildungen an. Alle – ehrenamtliche Mitarbeiter*innen, Familien und Koordinationsfachkräfte – sind bestrebt, immer miteinander im Gespräch zu bleiben, um jede Familie gut begleiten zu können.

Bericht einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin

Es wurden uns Bilder von dem Begegnungswochenende gezeigt, das jedes Jahr einmal, mit ehrenamtlichen Mitarbeitern und den betroffenen Familien, auf einem Reiterhof stattfindet.

Alle Kinder haben die Möglichkeit auf dafür ausgebildeten Therapiepferden zu reiten. Auf einem der Bilder war ein Junge auf einem Pony abgebildet, der einen unglaublich glücklichen und zufriedenen Gesichtsausdruck hatte. Dieses Bild hat mich absolut beeindruckt und ging direkt ins Herz.

Mittlerweile begleite ich  eine Familie, deren einziger Sohn an einer lebensverkürzenden Erkrankung leidet. Einmal im Monat kümmere ich mich für 4 Stunden um Tim, damit seine Eltern endlich mal wieder Zeit für sich und ihre Partnerschaft haben. Wir gehen schwimmen, in den Zoo oder bleiben auch einfach mal  zu Hause, spielen gemeinsam etwas oder lesen ein Buch. Auf jeden Fall haben wir zwei immer riesigen Spaß und die Eltern mal Zeit, um durchzuatmen.

Andere Ehrenamtliche kümmern sich aber zum Beispiel auch um Geschwisterkinder, die leider viel zu oft zu kurz  kommen oder dienen den Eltern als guter Zuhörer, je nachdem, welchen Bedarf die  Familien haben.

Wer nun glaubt, dass die ehrenamtliche Arbeit im ambulanten Kinderhospiz noch immer nichts für ihn sei…es gibt noch ganz viele andere Möglichkeiten, im Dienst ehrenamtlich tätig zu werden.

Da ist zum Beispiel die Öffentlichkeitsarbeit.

Um den Dienst bekannter zu machen und so eventuell betroffene Familien zu erreichen, gibt es oft Veranstaltungen, an denen wir mit einem Infostand über unsere Arbeit informieren. Auch hier werden immer wieder ehrenamtliche Mitarbeiter benötigt.

Auch die Koordinatorinnen im Büro sind über Unterstützung im administrativen Bereich immer sehr dankbar. Also es ist für jeden etwas dabei, der gern einen Teil seiner kostbaren Zeit verschenken möchte.

Alles in allem möchte ich zum Abschluss sagen, dass meine Entscheidung vor 5 Jahren für mich genau die Richtige war. Dieses Ehrenamt gibt mir so viel wieder zurück und hat mich auch in meiner eigenen Einstellung noch etwas verändert. Längst rege ich mich nicht mehr so schnell über irgendwelche Nichtigkeiten auf oder ärgere mich über irgendetwas.

Sicher gibt es auch traurige Momente, die wir gemeinsam im Dienst erleben und zu verarbeiten versuchen, aber unsere „Lebendbegleitung“  und die strahlenden Augen der Kinder und der Familien, wenn wir ihnen unsere Zeit geschenkt haben, das ist genau der Grund, weshalb ich diese ehrenamtliche Tätigkeit so gerne ausübe.

Kontakt

  • Ansprechpartner*in:
    Andrea Hußlein, Sonja Palluch-Ziemann,
    Dr. Angela Möschter (Koordinationsfachkräfte),
    Sandra Rehkessel (Öffentlichkeitsarbeit)
  • Adresse:
    Hanauer Landstraße 48
    60314 Frankfurt am Main
  • Telefonnummer:
    069 – 90 55 37 79
  • E-Mail:
    Frankfurt(at)deutscher-kinderhospizverein.de

Öffnungszeiten

  • Di: 10:00 – 16:00 Uhr
  • Mi: 10:00 – 16:00 Uhr
  • An den anderen Tagen nach Vereinbarung.

Änderungen durch Corona

  • Die Corona-Zeit hat einige Änderungen mit sich gebracht. Zum Schutz der erkrankten Kinder und Jugendlichen, der Familien und auch der ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen haben wir zunächst alle Familientreffen abgesagt, die Begleitungen wurden eingestellt und auch Hausbesuche haben nur vereinzelt stattgefunden. Wir haben die Familien aus der Ferne begleitet, viele Telefonate geführt, Post verschickt mit Bastelangeboten, eine Fotoaktion gestartet, Geschichten aufgenommen und eine Hörspielzeit angeboten.
    Einige Treffen der Ehrenamtlichen haben online stattgefunden. Seit den Lockerungen werden die Familien, wenn sie es wünschen, wieder zu Hause begleitet. Dies erfolgt nach Absprache mit den Koordinationsfachkräften und nach einem strengen Hygienekonzept. Dieses unterteilt die zu begleitenden Personen in 4 verschiedene Kategorien. Demnach werden unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen mit den notwendigen Utensilien ausgestattet, um eine sichere Begleitung für beide Seiten zu gewährleisten. Außerdem wird vor jeder Begleitung schriftlich festgehalten, dass sowohl die Familie als auch die/der Ehrenamtliche symptomfrei sind. Sollte dies nicht der Fall sein, kann die geplante Begleitung nicht stattfinden. Ungefähr die Hälfte der Familien nimmt das Angebot wieder wahr. Für die Familien ist die Corona-Zeit besonders anstrengend gewesen und sie sind für die Unterstützung sehr dankbar. Auch die Ehrenamtlichen haben sich sehr gefreut, „ihre“ Kinder und Jugendlichen wiederzusehen. Bis wir unser Angebot jedoch wieder vollständig durchführen können, wird es sicherlich noch dauern.

Tipps für Familien in der Corona-Zeit

  • Selbst in der schwierigen Corona-Zeit steht Ihnen der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst zur Seite. Einige Begleitungen gehen zum Beispiel auch online, wenn ein Besuch zu Hause zu riskant ist. Die Koordinationsfachkräfte sind erreichbar und führen auch wieder Familienbesuche durch. Unser Tipp: Wenn Sie Unterstützung brauchen, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Auch im Corona-Jahr finden wir eine Lösung, damit Sie und Ihre Kinder es in dieser Zeit gut haben.

Danke, dass Familien unterstützt werden. Der AKHD Frankfurt/Rhein-Main sieht sich als ein Teil Frankfurts und des Rhein-Main-Gebiets, um Familien in besonderen Situationen zur Seite zu stehen.

Virtueller Tag der offenen Tür zum bundesweiten Tag der Kinderhospizarbeit am 10.02.2021. Interview mit Schirmherr Tim Frühling und Koordinationsfachkraft Katrin Winter.

Die inhaltliche Verantwortung

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